Abwasserbehandlung
Funktionsbeschreibungen der einzelnen Verfahrenstufen der Kläranlage Eilenburg
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Zulaufhebewerk:
Das Abwasser aus dem gesamten Verbandsgebiet wird über Druck- und Freispiegelleitungen der Kläranlage zugeleitet. Über das Zulaufhebewerk wird es in die erste Reinigungsstufe gehoben.

Rechengebäude:
Im Rechenhaus erfolgt die erste Stufe der mechanischen Reinigung. Der Rechen ist als Filterstufenrechen ausgeführt und hält Grobstoffe aus dem Abwasser zurück. Das anfallende Rechengut wird einer Rechengutwäsche zugeführt und anschließend mittels einer Schneckenpresse entwässert und zur Entsorgung in einen Container verbracht.

Belüfteter Sandfang:
Speziell bei Regenwetter werden mit dem Abwasser auch mineralische Ablagerungen von Verkehrsflächen (Sand, Splitt u.ä.) ins Kanalnetz eingespült und zur Kläranlage transportiert. Diese müssen entfernt werden. Im Sandfang werden durch Einblasen von Luft Strömungsverhältnisse erzeugt, die zum Absetzen der vergleichsweise schweren Sandbestandteile führen, während andere, leichtere Abwasserinhaltsstoffe diesen Anlagenteil noch passieren.
Das geförderte Sand-Wasser-Gemisch wird zur Reinigung in einen Sandwäscher gepumpt. Dieser ist im Rechengebäude aufgestellt.

Vorklärbecken:
Das Vorklärbecken ist die letzte Stufe der mechanischen Abwasserreinigung und dient der Sedimentation jener Feststoffe im Abwasser, welche Rechen und Sandfang noch passiert haben. Zu diesem Zweck wird die Fließgeschwindigkeit durch Vergrößerung des Fließquerschnitts so stark herabgesetzt, dass sich diese Stoffe absetzen können. Das im Vorklärbecken aus dem Abwasserstrom entnommene Stoffgemisch ist organisch hoch angereichert (sog. Primärschlamm) und wird zur weiteren Behandlung dem Faulturm zugeführt.

Betriebsgebäude:

Maschinenhaus – Gebläsestation:
Die Gebläsestation besteht aus 4 Drehkolbenverdichtern, die der Belüftung und damit der Zufuhr von Sauerstoff in die Belebungsbecken dienen.

Maschinenhaus - Schlammentwässerung:
Bevor der ausgefaulte Schlamm zur weiteren Entsorgung abtransportiert werden kann, muss er entwässert werden. Dabei wird die abzutransportierende Schlammmenge drastisch reduziert. Nach der Entwässerung hat der Schlamm einen Trockensubstanzgehalt von ca. 25 % und besitzt damit eine stichfeste, erdähnliche Konsistenz. Die Schlammentwässerung wird nach Entnahme des Schlammes aus dem Schlammvorlagespeicher maschinell mittels einer Dekankterzentrifuge durchgeführt. Der entwässerte Schlamm gelangt über ein Fördersystem in bereitgestellte Container.

Unterstellhalle:

Zentrale Schaltwarte:
Die betriebliche Überwachung der Kläranlage durch das Betriebspersonal erfolgt von der Schaltwarte aus. Ein umfangreiches Fernwirknetz zur Datenfernübertragung gestattet daneben auch die Betriebsüberwachung von externen Abwasseranlagen, wie Pumpwerken und kleineren Kläranlagen des Verbandsgebietes. Computergestützte Datenerfassungs- und Überwachungssysteme erlauben sowohl die Kontrolle der betrieblichen Abläufe als auch ein schnelles Handeln bei Störfällen rund um die Uhr.

Maschinenhaus – Blockheizkraftwerk:
Das Blockheizkraftwerk dient der Erzeugung von Strom und Wärme aus dem Faulgasgemisch, welches im Gasbehälter zwischengelagert ist. Der im BHKW erzeugte Strom hat einen erheblichen Anteil an der Energieversorgung der Kläranlage. Die entstehende Abwärme wird zur Beheizung des Faulturmes und der Gebäude der Kläranlage genutzt.

Gasbehälter:
Bei der Ausfaulung des Schlammes entsteht ein Methangasgemisch, welches im Gasbehälter zur weiteren energetischen Verwendung zwischengespeichert wird.

Faulturm:
Die in den Faulturm mit einem Reaktionsvolumen von 2.000 m³ verbrachten Schlämme aus der Überschussschlammeindickung und der Vorklärung sind überwiegend organischer Natur. Im Faulbehälter wird das Schlammgemisch unter Luftabschluss durch anaerobe Prozesse vergoren. Die dafür erforderliche Aufenthaltszeit im Faulturm beträgt 25-30 Tage. Die am anaeroben Abbau beteiligten Bakteriengruppen benötigen eine Reaktionstemperatur von mind. 35°C, die durch Wärmezufuhr permanent aufrecht erhalten werden muss. Bei der Ausfaulung des Schlammes entsteht ein Methangasgemisch, welches im Gasbehälter zur weiteren energetischen Verwendung zwischengespeichert wird.

Schlammvorlagespeicher/ Trübwasserspeicher:
Im Schlammvorlagespeicher mit einem Fassungsvermögen von 300 m³ wird der ausgefaulte Schlamm zwischengelagert. Er hat die Funktion eines Puffervolumens vor der weiteren Schlammentwässerung.
Der Trübwasserspeicher dient der Zwischenspeicherung des bei der Schlammentwässerung angefallenen Filtratwassers bevor es wieder dem Abwasserreinigungsprozess zugegeben wird.

Belebungsbecken:
Ziel der biologischen Reinigungsstufe ist es, die organischen Bestandteile des Abwassers abzubauen, die mit der mechanischen Stufe nicht rückgehalten werden können. Dies geschieht in der Kläranlage Eilenburg in 2 Belebungsbecken mit je 4.200 m³ Volumen. Für die biologische Reinigung kommen die aeroben Vorgänge zur Anwendung, die auch beim Selbstreinigungsprozeß fließender Gewässer eine große Rolle spielen. Während der biologischen Reinigung finden mikrobielle Oxydations- und Reduktionsprozesse statt.
Das hier angewendete Belebtschlammverfahren beruht auf einer ausreichenden Abwasserbelüftung die zur Ausflockung der organischen Schwebstoffe und zur Bildung des belebten Schlammes führt. Zur Belüftung werden Drehkolbenverdichter verwendet.

Nachklärbecken/ Ablaufmessschacht:
Das Nachklärbecken dient der Abtrennung des Belebtschlammes/Phosphatschlammes vom gereinigten Abwasser mittels Sedimentation. Der im Absetztrichter der Nachklärbecken aufkonzentrierte Belebtschlamm wird in die Belebungsbecken zurückgefördert. Da die Schlammmenge durch das Biomassewachstum während der Abbauprozesse zunimmt, muss regelmäßig ein Teil des Belebtschlammes aus dem Kreislauf entfernt werden (sog. Überschussschlamm). Dieser gelangt nach vorheriger Entwässerung in einer Überschussschlammeindickung gemeinsam mit dem Primärschlamm aus dem Vorklärbecken in den Faulbehälter.
Das gereinigte Abwasser jedoch wird über ein am äußeren Beckenrand der Nachklärbecken umlaufendes Tauchrohr abgeleitet und verlässt die Kläranlage in Richtung Mulde.

Geländeansicht:

Ein Klick auf die Bezeichnungen öffnet einen Infobereich. Die dort angezeigten Bilder können ebenfalls angeklickt werden, um sie zu vergrößern.
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